Ja, eine Infizierung mit Tuberkelbakterien ist auch heute noch möglich. Wenngleich das Risiko einer Infektion durch den allgemein verbesserten hygienischen Standard und durch eine gezielte Tuberkulosebekämpfung wesentlich reduziert werden konnte. Zum Beispiel kontrolliert das Gesundheitsamt regelmäßig gefährdete Arbeitsbereiche (Schulen, Lebensmittel- und Gastronomiebetriebe) und infizierte Personen und deren Familienmitglieder, um eine Ausbreitung der Infektion zu minimieren.
Generell sind verschiedene Typen von Tuberkelbakterien zu unterscheiden. Ein häufiger Erreger ist das so genannte Mycobacterium tuberculosis, das überwiegend durch eine Tröpfcheninfektion, also durch Husten, Niesen oder Speichel, von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Daneben existieren weitere Erreger, die vor allem für Tiere gefährlich sind. Neben der Geflügeltuberkulose (Mycobacterium avium) gibt es auch eine Rindertuberkulose (Mycobacterium bovinum). Diese können in seltenen Fällen auch eine Infektion beim Menschen hervorrufen. Besonders die Rindertuberkulose ist außerhalb der westlichen Industrieländer weit verbreitet und kann durch Nahrungsmittel und Milch von erkrankten Rindern und Kühen übertragen werden. Neben den bereits genannten Möglichkeiten besteht noch die Gefahr einer Infizierung über die Haut bei direktem Kontakt mit dem Infektionsherd.
Leider gibt es keine speziellen Verhaltensmaßregeln, die eine solche Erkrankung vermeiden können. Eine Tröpfcheninfektion, wie die Tuberkulose, kann man sich jederzeit zuziehen. Wegen der unspezifischen Symptome bemerken viele Infizierte ihre Erkrankung erst in einem späten Stadium und übertragen so den Keim unbewußt weiter. Deshalb besteht an öffentlichen und viel besuchten Plätzen eine erhöhte Gefahr einer Infizierung. Versuchen Sie daher generell, anderen Personen auszuweichen, wenn diese husten oder niesen müssen. Bedenken Sie auch, dass die Krankheit durch Küssen weiterverbreitet werden kann. Besonders Kleinkinder sind gefährdet, da sie wahllos Spielzeug und andere Dinge in den Mund nehmen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass immungeschwächte Menschen, wie HIV-Infizierte, oder obdachlose Personen gehäuft an Tuberkulose erkranken. Achten Sie daher auf eine ausgewogene und gesunde Lebensweise, um Ihren Allgemeinzustand zu stärken.
Für Säuglinge und Personen, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, wie zum Beispiel medizinisches Fachpersonal und Sozialarbeiter, empfiehlt sich eine BCG-Impfung (Bacille Calmette-Guérin), die bei negativem Tuberkulintest durchgeführt werden kann.