Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) empfiehlt daher, dass Ärzte Diabetiker regelmäßig auf die Verschlusskrankheit untersuchen. Wird diese früh erkannt, können die Betroffenen Risiken wie Schlaganfall und Herzinfarkt reduzieren. Die periphere Durchblutungsstörung ist eine häufig unterschätzte Folgeerkrankung des Diabetes. Treten periphere Durchblutungsstörungen und Diabetes gemeinsam auf, haben Erkrankte eine verkürzte Lebensdauer: Die Studie „German Epidemiological Trial on Ankle Brachial Index (getABI) untersuchte 6880 Patienten aus knapp 350 Hausarztpraxen, die älter als 65 Jahre waren über den Zeitraum von fünf Jahren. Das Risiko zu sterben, war bei Menschen mit Diabetes und peripherer Durchblutungsstörung um das Dreifache erhöht im Vergleich zu gesunden Menschen. „Ärzte müssen Menschen mit Diabetes und pAVK als Hochrisikopatienten behandeln“, so PD Dr. med. habil. Rainer Lundershausen, Pressesprecher der DDG, Erfurt.
Diagnose mit Knöchel-Arm-Index möglich
Eine einfache, unblutige und sichere Diagnose der peripheren Durchblutungsstörung ist der Knöchel-Arm-Index oder ‚ankle brachial index’ (ABI): Bei dem Test misst der Arzt zunächst den Blutdruck an der Wade, knapp oberhalb des Fußgelenks. Diesen Wert teilt er durch den Blutdruck des Arms. Liegt der ABI unter 0,9, spricht dies für eine Durchblutungsstörung der Beine. Diese bleibt sonst oft lange unbemerkt. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium haben die Betroffenen Schmerzen in den Waden. Bei Diabetes-Patienten mit einer Mediasklerose, bei der die mittlere Wandschicht der Arterien verkalkt, liefert der Knöchel-Arm-Index allerdings keine sichere Diagnose.
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft fordert, alle Diabetes-Patienten regelmäßig mit geeigneten Methoden auf periphere Durchblutungsstörungen zu untersuchen.
Quelle: Deutsche Diabetes-Gesellschaft
Informationen: www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de