In einer ersten klinischen Studie befreite die neue Therapie, bei der die künstlichen Blasen mit Ultraschall angeregt werden, bei nahezu sieben von zehn
Patienten die Blutgefäße von den Gerinnseln. Ihre Ergebnisse stellten die Ärzte auf der internationalen Schlaganfallkonferenz der Amerikanischen Schlaganfallgesellschaft in San Diego vor.
Bläschen sprengen Blockaden weg
In klinischen Studien der Phase eins und zwei behandelten die Neurologen 35 Patienten, die zuvor einen Schlaganfall erlitten hatten. In die Gefäße der Patienten spritzten sie kleine, gasgefüllte Lipidbläschen zusammen mit einem Medikament, das die Blutgerinnsel auflöst. Beschallten die Ärzte die Patienten anschließend mit Ultraschallwellen, dehnten sich die Bläschen schnell aus, um sich gleich darauf wieder zusammenzuziehen. Dieses Pulsieren der Bläschen macht Arterien wieder für den Blutfluss durchgängig, indem es Blockaden in den Gefäßen wegsprengt.
Durch die Kombinationstherapie mit den Bläschen floss nach zwei Stunden bei rund doppelt so vielen Patienten das Blut im Gehirn wieder ungehindert wie bei Patienten, die nur das Medikament erhalten hatten. "Die Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen, dass die neue Therapie für Schlaganfallpatienten wirkungsvoller sein könnte als bisherige", sagt Alexandrov. Bevor die Bläschen routinemäßig eingesetzt werden, müssen sie sich aber noch in weiteren klinischen Tests beweisen, so Alexandrov.
Hintergrund:Schlaganfälle gehen auf eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn zurück, durch die Nervenzellen absterben, weil sie nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. In den meisten Fällen verstopfen Blutgerinnsel die Blutgefäße, aber auch Blutungen im Gehirn können die Ursache sein. Diese Schlaganfälle verlaufen meist schwerer, und auch die Todesfallrate ist höher.
Quelle: ddp