Dass die Schlafdauer mit einer Störung des Nüchternblutzuckers zusammenhängt, konnten Wissenschaftler der Buffalo Universität in New York zeigen, indem sie die Ergebnisse einer Langzeitstudie (Western New York Health Study) auswerteten. Unter den 1.455 Teilnehmern gab es 91, die bei der ersten Untersuchung (1996 bis 2001) noch einen Nüchternblutzucker von 100 mg/dl hatten, der bei der Folgeuntersuchung in 2003 bis 2004 aber auf 100 bis 125 mg/d angestiegen war.
Die Forscher verglichen nun diese 91 Probanden mit 273 anderen Studienteilnehmern, deren Werte sowohl zu Beginn der Studie, als auch bei der Kontrolluntersuchung normal waren und stellten fest, dass die erhöhten Blutzuckerwerte vorwiegend bei den Personen auftraten, die sich selbst als Kurzschläfer (weniger als sechs Stunden Schlaf) bezeichneten. Andere mögliche Einflussfaktoren wie Alter, Body-Mass Index, Glukose- und Insulin-Konzentrationen, Herzfrequenz, Bluthochdruck, familiäre Anlagen für Diabetes und Symptome für Depressionen wurden herausgerechnet.
Weitere Studien zu Schlaf und Erkrankung
Die Wissenschaftler vermuten, dass Hormone und das Nervensystem den Zusammenhang zwischen unzureichendem Schlaf und gestörtem Nüchternblutzucker bedingen. Studienleiterin Lisa Rafalson: “Die Studie unterstützt die Annahme, das unzureichender Schlaf mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen zusammenhängen kann. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse weitere Studien anstoßen, die dieses komplexe Gebiet von Schlaf und Erkrankungen weiter erforschen.“
Zwar kann diese kleine Fallkontrollstudie nicht definitiv beweisen, dass Schlafmangel einen Typ-II-Diabetes begünstigen kann. Aber es ist nicht die einzige Untersuchung, die in diese Richtung weist. Eine weitere auf der Tagung vorgestellte Studie kam zu dem Ergebnis, dass Frauen, die durchschnittlich weniger als 6 Stunden schlafen, ein erhöhtes Risiko auf Bluthochdruck (Hypertonie) haben. Einer anderen Untersuchung zufolge sind Kinder mit Schlafstörungen zu 62 Prozent häufiger übergewichtig. Und bei Afroamerikanern scheint die Kombination aus Stress und Schlafmangel für das in dieser Gruppe weit verbreitete Übergewicht mitverantwortlich zu sein.