Dies geht aus einer weltweiten Studie eines Wissenschaftlerteams um Professor Jürgen Rehm hervor, der am Institut für Klinische Psychologie der TU Dresden und am Centre for Addiction and Mental Health in Toronto lehrt und forscht. Die industrielle Produktion von Alkohol und die Globalisierung im Marketing haben weltweit zu einem gesteigerten Konsum und damit zu einer nachweislichen Zunahme der mit Alkohol verbundenen Gesundheitsschäden geführt. Meist handelt es sich bei den Todesfällen um Unfälle durch Alkohol, Krebserkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen und Leberzirrhosen. Die dem Alkohol zuzuordnenden Todesfälle sind seit dem Jahr 2000 klar gestiegen.
Einige Erkrankungen und Verletzungen sind bereits per Definition alkoholbedingt, zum Beispiel alkoholbedingte Leberleiden, und würden ohne Alkoholkonsum überhaupt nicht auftreten. Eine Reihe weiterer Erkrankungen wird durch Alkoholkonsum nachweislich gesteigert, wie zum Beispiel Mund- und Rachenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs, Depression und Schlaganfall. Es kommt zu mehr Autounfällen, Gewaltschäden und Vergiftungen.
Männer konsumieren mehr Alkohol als Frauen
Weltweit, so errechneten die Autoren, liegt der durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Alkoholkonsum bei der erwachsenen Bevölkerung bei 6,2 Liter reinem Ethanol. Das entspricht wöchentlich cirka zwölf sogenannten "standard drinks" mit jeweils 10 Millilitern Ethanol. In Europa ist der Pro-Kopf-Alkoholkonsum mit cirka 21,5 "standard drinks" pro Woche fast doppelt so hoch. Weltweit konsumieren Männer durchweg mehr Alkohol als Frauen. Frauen aus reichen Staaten konsumieren proportional mehr als Frauen aus Staaten mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen.
Quelle: Technische Universität Dresden