Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind derzeit 2.844 Fälle offiziell registriert. "Wir sehen das schon mit einer gewisse Sorge, ohne in Panik zu verfallen", erklärte RKI-Präsident Jörg Hacker im ZDF-Morgenmagazin. "Es ist schon ungewöhnlich, dass im Sommer der Virus auftritt."
Rund 80 Prozent der Krankheiten seien importiert, kommen also mit Urlaubsrückkehrern nach Deutschland. Er wolle aber keine Reisewarnungen für bestimmte Länder aussprechen, sagte Hacker. Wenn möglich, sollte man aber Menschenansammlungen meiden. Symptome der Schweinegrippe seien trockener Husten, plötzlicher Temperaturanstieg und Gliederschmerzen.
Freiwillige Impfaktion im Oktober
Das Thüringer Ministerium betonte weiter, dass die WHO als Vorsorgemaßnahme dazu geraten habe, zunächst besondere Personengruppen, wie zum Beispiel Menschen mit chronischen Krankheiten oder Beschäftigte im Gesundheitswesen zu impfen. Diese Personengruppen umfassten etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland. Die freiwillige Impfaktion werde nach einer voraussichtlichen Lieferfrist von acht bis zehn Wochen, also etwa im Oktober, in Deutschland beginnen.
Gegenwärtig befinde sich der Entwurf einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums zwischen Bund und Ländern in der Abstimmung, in der die Leistungspflicht der Krankenkassen sowie weitere Einzelheiten geregelt würden.
Dem Ministerium zufolge besteht die Option zum Kauf weiterer Dosen, um gegebenenfalls die gesamte Bevölkerung impfen zu können. Die 50 Millionen Dosen kosteten rund 700 Millionen Euro. Für eine bundesweite Impfung müssten laut Ministerium insgesamt zwei Milliarden Euro aufgewendet werden.
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