Mikroalgen etwa gelten als Energiequelle der Zukunft, aus ihnen soll bald Bio-Strom und Bio-Diesel hergestellt werden. Zugleich enthalten sie straffende Proteine und pflegende Linolsäure für die Haut. Der eigentliche Clou aber: In den Zellwänden roter Mikroalgen steckt ein Zucker, der sie gegen Einflüsse von außen wappnet. In Cremes eingearbeitet, schützt der Wirkstoff die Haut nicht nur von außen, sondern auch von innen.
Meerseide aus den Eiweißfäden von Miesmuscheln wird derzeit von Medizinern der Uni Rostock zu einer Art Klebstoff für Wunden weiterentwickelt. Zugleich eignet sich die Substanz hervorragend für Haarpflegeprodukte, weil sie starken Halt gibt. Rotalgen wiederum dienen als Feuerwehr gegen Juckreiz und Rötungen. Sie enthalten einen Wirkstoff, der die Zellerneuerung der Haut beschleunigt. Spezielle Schleimstoffe wirken zusätzlich heilend und beruhigend.
Wer Kosmetik mit marinen Wirkstoffen verwendet, sollte allerdings darauf achten, dass die Hersteller umweltverträglich arbeiten. Statt ganze Pflanzen per Schiff herauszureißen, wird bei der ökologischen Algen-Ernte beispielsweise nur das obere Drittel abgeschnitten, so dass die Algen nachwachsen können. Andere Firmen züchten ihre Algen in Forschungszentren oder beziehen sie aus Biosphärenreservaten, die nur umweltschonend genutzt werden dürfen. Ebenfalls sinnvoll: Einige Hersteller spenden einen Teil des Verkaufserlöses für den Schutz des Ökosystems Meer.
Quelle: VITAL