Über neunzig Prozent der Schädel-Hirn-Traumata sind leichterer Art und bedürfen keiner speziellen Behandlung. Circa 15 000 Patienten allerdings erleiden ein so schweres Schädel-Hirn-Trauma, dass sie bewusstlos sind und einer intensiven Krankenhausbehandlung bedürfen. Diese Patienten werden auf einer neurochirurgischen Intensivstation beziehungsweise einer Intensivstation mit neurochirurgischer Fachkompetenz behandelt und etwaige Blutungen im Schädelinnenraum operativ entfernt. Dennoch ist bei diesen schwer traumatisierten Patienten die Sterblichkeit mit dreißig bis vierzig Prozent nach wie vor sehr hoch. Die Haupttodesursache bei diesen Patienten im Verlauf ist der nicht beherrschbare Anstieg des Schädelinnendrucks auf Grund einer Hirnschwellung.
Neue Therapie
Eine vielversprechende neurochirurgische Therapie, die dem Problem des lebensgefährlich gesteigerten Schädelinnendrucks entgegenwirkt, ist die Entlastungskraniektomie, das heißt eine großflächige Entfernung des Schädelknochens mit Öffnung der harten Hirnhaut, so dass sich das geschwollene Gehirn ausdehnen kann. Kürzlich konnte durch den Zusammenschluss mehrerer Studien beim schweren Schlaganfall nachgewiesen werden, dass diese Operationsmethode lebensrettend sein kann und auch den neurologischen Befund der Patienten verbessert. Auch beim Schädel-Hirn-Trauma ist der lebensrettende Charakter der Operation in einer Vielzahl von Operationsserien belegt. Eine zurzeit laufende internationale Multicenterstudie wird dazu weitere Ergebnisse liefern.
Gehirnverletzungen beim Fußball meist ungefährlich
Auch beim Fußball kommt es zu Gehirnverletzungen. Glücklicherweise sind diese meist leichterer Natur. Sie ereignen sich besonders im Strafraum. Das häufigste Verletzungsmuster ist das Aneinanderprallen der Köpfe beim Versuch eines „Kopfballs“. In der Regel bedürfen solche Verletzungen, die nur selten zur Bewusstlosigkeit führen, einer kurzen stationären Krankenhausüberwachung.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Chirurgie