Ziel und Zweck jeder Diabetes-Behandlung ist es, den Blutzuckerspiegel so zu regulieren, dass er sich den Werten beim Gesunden so weit wie möglich annähert. Bei Typ-2-Diabetes lässt sich dies im Idealfall bereits durch mehr Bewegung und gesunde Ernährung erreichen – doch häufig ist es notwendig, zusätzlich Tabletten einzunehmen und/oder Insulin zu spritzen. Bei Typ-1-Diabetes führt derzeit an der Insulinspritze kein Weg vorbei.
Diese Behandlung ähnelt einer Grat-Wanderung: Tut man zuviel, riskiert man, dass der Blutzucker zu stark absinkt und in eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) mündet. Umgekehrt bleiben die Werte bei zu lascher Behandlung zu hoch: Man spricht von Überzuckerung (Hyperglykämie). Ihre Folgen sind zwar akut nicht so gravierend wie die einer Hypoglykämie, zeichnen langfristig aber für die Spätfolgen verantwortlich, die ein schlecht eingestellter Diabetes an fast allen Organen hinterlässt. Deshalb sollte der Erfolg der Therapie möglichst regelmäßig durch Blutzuckermessungen kontrolliert werden.
Messen – so selbstverständlich wie Zähneputzen
Wer seinen Diabetes mit Insulin behandelt, für den gehört häufiges Blutzuckermessen sowieso zum Alltag – insbesondere bei der intensivierten Insulintherapie. Aber auch für alle anderen Diabetiker empfiehlt es sich, dies nicht nur bei den Routinekontrollen vom Hausarzt erledigen zu lassen, sondern sich selbst ein Messgerät anzuschaffen. Denn damit kann man jederzeit schnell und unkompliziert überprüfen, wie stark der Stoffwechsel auf welche Nahrungsmittel reagiert, lernt seinen Körper besser kennen und entwickelt mit der Zeit ein eigenes „Zuckergefühl“ – erlangt also mehr Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung.
Das zahlt sich aus: Wie Studien gezeigt haben, entwickeln Typ-2-Diabetiker, die regelmäßig ihren Glukosespiegel messen, deutlich weniger Folgeschäden: Herzinfarkte, Schlaganfälle, Erblindung, Nierenversagen, Amputationen und Todesfälle waren bei ihnen um über 40 Prozent seltener als bei Patienten, die nie gemessen haben.
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft empfiehlt folgende Zielwerte:
Es gibt zwei Einheiten, in denen der Blutzucker gemessen wird: Die Einheit „Milligramm pro Deziliter“, abgekürzt „mg/dl“ gibt an, wie viel mg Glukose sich in 100 ml Blut befinden. Ebenfalls gebräuchlich ist die Einheit „Millimol pro Liter“ oder „mmol/l“. Sie gibt die Anzahl der Zuckermoleküle an, die in einem Liter Blut gelöst sind. Mit dem Faktor 18 lassen sich die Einheiten ineinander umrechnen: