Was im Körper passiert, wenn Pillen miteinander wechselwirken, ist nur spärlich erforscht. Nur für sieben Prozent der möglichen Zweierkombinationen gibt es wissenschaftliche Studien. Sobald es ganze Medikamenten-Cocktails werden, die viele Patienten mit verschiedenen Erkrankungen einnehmen müssen, gibt es fast gar keine Erfahrungswerte mehr! Fachleute schätzen, dass jedes Jahr 25.000 bis 30.000 Todesfälle durch gefährliche Arzneimittel-Wechselwirkungen verursacht werden. Für Patienten ist es nahezu unmöglich die Gefahr durch die Wechselwirkung der Inhaltstoffe einzuschätzen. Und auch Mediziner und Apotheker können nur dann kompetent beraten, wenn Sie umfassend informiert sind, welche Arzneien der Patient oder Kunde gleichzeitig einnimmt. Sie sind auf Informationen des Patienten angewiesen. Minimieren Sie Ihr persönliches Risiko. Das Bundesministerium für Gesundheit hat eine Liste mit Tipps erarbeitet, die Ihnen helfen können, die Arzneimitteleinnahme noch sicherer zu machen:
1. Führen Sie eine Liste aller Arzneimittel, die Sie derzeit einnehmen bzw. anwenden. Die Liste sollte den Arzneimittelnamen sowie die für Sie vorgesehene Dosierung der Medikamente einhalten. Berücksichtigen Sie dabei auch ohne Rezept gekaufte Arzneien.
2. Legen Sie die Liste bei jedem Arztbesuch vor. Für den Arzt ist es wichtig zu wissen, welche Arzneimittel Sie einnehmen, um dies bei der Therapie und der Verschreibung weiterer Medikamente zu berücksichtigen.
3. Zeigen Sie die Liste Ihrem Apotheker, wenn Sie ein Rezept einlösen oder ein nicht verschreibungspflichtiges Medikament kaufen. Der Apotheker kann Ihnen mit seinem Fachwissen helfen, schädliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
4. Halten Sie sich an die Dosierungsvorgaben. Voraussetzung für eine sichere und wirksame Therapie ist, dass die vom Arzt oder auf dem Beipackzettel vorgegebene Dosierungen einhalten. Entscheidend ist für manche Arzneimittel auch, wie sie eingenommen werden, z. B. vor, zum oder nach dem Essen mit wenig oder viel Flüssigkeit. Auf der Packungsbeilage finden Sie dazu in der Regel wichtige Informationen.
5. Achten Sie auf Nebenwirkungen. Jedes Arzneimittel kann Nebenwirkungen haben oder Beschwerden auslösen. Vor allem in Wechselwirkung mit anderen Arzneien oder bestimmten Lebensmitteln. Auch hierzu finden Sie wichtige Informationen in der Packungsbeilage. Sollten Sie Beschwerden verspüren, informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
6. Bei akuten Erkrankungen: besondere Vorsicht. Durch akute Erkrankungen, insbesondere wenn sich dadurch ihre Ess- und Trinkgewohnheiten ändern, kann eine Anpassung oder Unterbrechung der gewohnten Arzneimitteleinnahme notwendig werden. Bitte besprechen Sie das mit Ihrem Arzt.
7. Für medizinische Laien sind manche Beipackzettel mit ihrer Vielzahl von Fachausdrücken ein „Brief mit sieben Siegeln“. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt oder Apotheker um Erläuterung von Informationen zu bitten, die Sie nicht verstanden haben.
Quelle: www.obx-medizindirekt.de