Der Münchner Flughafen bereitet sich derweil bereits auf Verdachtsfälle bei der Einreise vor. Man sei sensibilisiert, sagte Flughafensprecher Florian Steuer. "Sollte ein Fluggast oder ein Crewmitglied entsprechende Symptome zeigen, wird er gemäß einem mit den Gesundheitsbehörden abgestimmten Alarmplan vom Medizinischen Dienst betreut und in ein Krankenhaus gebracht." Die erste Maschine aus Mexiko werde am Mittwoch in München erwartet, sagte der Sprecher.
Erhöhte Aufmerksamkeit am Flughafen
Auch am Frankfurter Flughafen herrscht erhöhte Aufmerksamkeit. "Wir sind alarmiert", sagte ein Flughafensprecher am Sonntag. Konkrete Sicherheitsvorkehrungen seien bisher nicht angeordnet worden. Der Flughafen stehe jedoch in engem Kontakt mit der zuständigen Gesundheitsbehörde in Frankfurt. Am Sonntag sei ein Flugzeug aus Mexiko "ohne Auffälligkeiten" gelandet.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte, alle Staaten müssten besonders wachsam sein und zum Beispiel auf den Ausbruch ungewöhnlicher Grippefälle achten. Am Samstag war das Notfallkomitee der WHO wegen des Ausbruchs der Schweinegrippe erstmals zusammengekommen.
Das RKI teilte in einer aktuellen Einschätzung weiter mit, die Befunde aus den USA sprächen nicht für eine besonders krankmachende Wirkung, die Fälle aus Mexiko seien derzeit schwer zu bewerten. Es lasse sich noch nicht einschätzen, welche Bedeutung das Geschehen für Deutschland habe.
ddp
Info: Der Schweinegrippeerreger kann über Husten und Niesen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Symptome sind Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit sowie Husten. Einige infizierte Menschen meldeten zudem Schnupfen, Halsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Meist traten in der Vergangenheit Infektionen bei Menschen auf, die direkten Kontakt zu Schweinen hatten.
Menschen können nur an dem Virus erkranken, wenn sie sich in den vergangenen Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Bei Verdacht sollte umgehend ein Arzt besucht werden. Die Erkrankung lässt sich mit Medikamenten behandeln.
Der Verzehr von Schweinefleisch gilt nicht als risikoreich. Das Virus kann durch das Erhitzen von Schweinefleisch auf eine Kerntemperatur von 72 Grad Celsius sicher abgetötet werden.
Bei den aktuellen Erkrankungen von Menschen in Mexiko und den USA handelt es sich um eine neue Variante des Subtyps «H1N1». Die
Buchstaben stehen für die beiden Eiweiße der Virushülle Hämagglutinin und Neuraminidase. Die klassischen Schweineinfluenza-Viren des
Influenza-Subtyp A H1N1 wurden erstmalig 1930 isoliert.
In den USA gab es 1976 in New Jersey einen Ausbruch unter Soldaten. Vier Soldaten erkrankten an einer Pneumonie. Es gab einen Todesfall.
Siehe auch sanobene.de:
Schweinegrippe wird von Mensch zu Mensch übertragen
Schweinegrippe: Bundesregierung sieht keine aktute Gefahr